Sanierung der Schlossfassade hat begonnen
Gerüst im Innenhof des Neuen Schlosses
Mit der Errichtung eines Gerüstes am Südturm des Neuen Schlosses haben die Vorbereitungen für die Fassadensanierung am Neuen Schloss im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau im Juli 2023 begonnen. Der erste Bauabschnitt um den Südflügel der dreiflügeligen Anlage soll bis Ende April abgeschlossen sein, bis dahin wird der Rundgang vom Schlossgarten über das Ufer entlang der Westseite des Schlosses in den Küchenhof für Besucher gesperrt sein. Seit Anfang April 2024 werden die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt im Schlossinnenhof fortgesetzt und voraussichtlich Ende Oktober 2024 abgeschlossen sein.
Anlass und Maßnahmen der Sanierung
Eine Untersuchung der Schmuckelemente im Jahr 2021, die die Feststellung von Materialität, Baukonstruktion und des statisch-konstruktiven Zustands hinsichtlich Schäden und Sanierungsbedarf zum Ziel hatte, offenbarte fortgeschrittene Schäden besonders an den Schmuckvasen aus Steinguss/Kunststein sowie alterungstypische Verschmutzungen, Rissbildungen, schadhafte Bauteilanschlüsse sowie teilweise Instabilität und strukturellen Zerfall der durch zahlreiche Dachaufbauten charakterisierten Fassade. Eine Generalüberholung der gesamten Flächen sowie der Austausch der aus Steinguss gefertigten Elemente waren deshalb empfohlen worden. Die in vier Bauabschnitte gestaffelten Arbeiten umfassen nun Reparaturen von Schmuckelementen, wie Voluten, Figuren und Kronenaufsätze, das Schließen von Fugen, Rissen oder Putzausbrüchen, einen neuen Farbanstrich sowie den Austausch von 106 Vasen.
Neuer Fassadenschmuck
Im Auftrag des nach Pückler in Muskau wirkenden Standesherren, Prinz Friedrich der Niederlande (1791-1881), war das Neue Schloss von 1863 bis 1866 umgebaut und mit der verspielten Fassade im Stil der Neorenaissance versehen worden. Mit dem Wiederaufbau des Ende des Zweiten Weltkriegs vollständig ausgebrannten Neuen Schlosses, 1995-2013, war auch die Neufertigung von Schmuckelementen und Dachaufbauten in großem Umfang verbunden, die anschließend auf Giebel, Zwerchhäuser und Türme gesetzt worden waren.
Kaum eine der damals aus Kunststein neu gefertigten Vasen hielt den extremen Witterungen an exponierter Lage lange stand, sodass 106 Exemplare nun durch Hohlkörper aus Aluminiumguss ersetzt werden. Als witterungsfest erwiesen haben sich die historischen Schmuckelemente aus Gusseisen, welche nun lediglich punktuell ausgebessert werden.