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Der Muskauer Park gleicht einem Kunstwerk. Sein Schöpfer, Hermann von Pückler-Muskau, sprach selbst gern von „Natur-Malerei“. Die Landschaftsbilder des grünen Fürsten sind wohl durchdacht. Es lohnt sich daher, sich Pücklers Philosophie, Stilelemente und Gestaltungsfarben auf einem Rundgang fachkundig erläutern zu lassen.

Das Tourismuszentrum Muskauer Park bietet regelmäßig Führungen durch den Landschaftsgarten an. Wenn Sie einen Besuch in größerer Gruppe planen, dann buchen Sie bequem eine Tour ganz nach Wunsch im Voraus.

Wege sind die stummen Führer des Spazierengehenden ...
Pückler-Muskau, Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, 1834

Kirchruine

Das im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Bauwerk verfiel, nachdem 1785 der letzte Gottesdienst stattgefunden hatte. Pückler nutzte die Ruine als Blickfang in seiner Landschaftskomposition.

Baumschule (noch zu korrigieren)

Auf einem Plateau im Oberpark entstand bereits zu Pücklers Zeiten eine Baumschule für die Anzucht von Gehölzen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Anlagen völlig zerstört und das Areal verwilderte nachfolgend. Die ursprünglichen Strukturen, wie die gliedernde Hainbuchenhecke oder die historische Umzäunung, werden seit 1998 wieder hergestellt.

Altes Schloss

Das einstige Torhaus zur Vorburg wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Amtshaus eingerichtet und später mehrfach umgebaut. Im April 1945 zerstört, gelang zwischen 1965 und 1984 sein Wiederaufbau in einer älteren barocken Form.

Neues Schloss

Im Jahre 1245 erstmals erwähnt, im 17. Jahrhundert als barocke Dreiflügelanlage umgebaut und in den 1860er Jahren mit Elementen im Neorenaissancestil verziert, fiel das Gebäude am Ende des Zweiten Weltkrieges einer Brandstiftung zum Opfer. Ab 1996 bis 2013 wurde es mit Bundes- und Landesmitteln schrittweise wieder aufgebaut.

Karpfenbrücke

Wo die Hermannsneiße in den Luciesee mündet, führt eine gusseiserne Brücke übers Wasser. Von dort eröffnet sich ein beliebter Postkartenblick zum Neuen Schloss. Die heutige Fassung der Karpfenbrücke geht auf Prinz Friedrich der Niederlande zurück.

Kavalierhaus

Zu Pücklers Zeiten diente das ursprüngliche Gartenhaus als Theater, in dem der Fürst mitunter selbst auftrat. Die nachfolgenden Eigentümer ließen das Gebäude mehrfach umbauen und nutzten es u. a. zur Unterbringung von Gästen. Zwischen 1950 und 2009 beherbergte es das Moorbad.

Die heutige Fuchsienbrücke.

Fuchsienbrücke

Über die markante gusseiserne Brücke gelangt man in den Blauen Garten, einen von drei Blumengärten in unmittelbarer Nähe des Schlosses. Der ansteigende Weg führt über die „Liebeshöhe“, von wo aus man bis zum Pücklerstein sehen kann, weiter in den Herrengarten.

Schlossvorwerk

Mehrere historische Wirtschaftsgebäude unweit des Schlosses bilden einen vierseitigen Hof. Das Ensemble mit Remise, Marstall und Wohnhäusern wurde um 1900 unter Einbeziehung von Vorgängerbauten im Neorenaissancestil neu errichtet.

Marstall

Fürst Pückler waren alle ererbten Wirtschaftsgebäude im Umfeld des Schlosses gestalterisch ein Dorn im Auge. Einen barocken Vorgängerbau des Marstalls ließ der Parkomane daher einfach abreißen. Unter der Herrschaft von Hermann Graf von Arnim wurde um 1900 das heutige Gebäude im Neorenaissancestil errichtet. Dass es als Pferdestall zum historischen Schlossvorwerk gehörte, lässt sich sogar noch erahnen. Der Marstall dient auch heute als Winterquartier für frostempfindliche Kübelpflanzen.

Orangerie

Orangerie

Das Gebäude wurde 1844 im gotisch-maurischen Stil auf den Grundmauern einer ehemaligen Brauerei errichtet. Die Orangerie dient auch heute als Winterquartier für frostempfindliche Kübelpflanzen, insbesondere für die im Sommer auf der Schlossrampe stehenden Bitterorangen.

Küchengarten und Schlossgärtnerei

Der aufwändig wiederhergestellte Komplex besteht aus mehreren Gewächshäusern und einem Küchengarten mit Talutmauer zur Anzucht von Spalierobst. Ganz wie zu Pücklers Zeiten, wachsen in der Schlossgärtnerei heute auch wieder Ananasfrüchte heran.

Doppelbrücke

Schon zu Lebzeiten von Pücklers Großvater gab es an dieser Stelle eine hölzerne Brücke. Mehrfach durch Hochwasser zerstört, ließ erst Prinz Friedrich der Niederlande einen massiven Bau errichten. Die zweiteilige Verbindung nahe der Orangerie wurde 1945 gesprengt und von 2000 bis 2003 wiederhergestellt.

Pücklerstein

Die Grafen von Arnim stellten 1901 zur Ehrung des Parkschöpfers einen Findling mit Pückler-Relief auf. In den 1980er Jahren diente der nach Łęknica umgesetzte Stein als politisches Denkmal. 1991 kehrte der Findling an seinen ursprünglichen Platz hoch über der Neiße zurück. Von dort öffnet sich eine der schönsten Aussichten im Muskauer Park.

Prinzenbrücke

Das ursprünglich hölzerne Bauwerk verdankt seinen Namen einem Besuch des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. zu Pücklers Zeiten. Der aufwändige steinerne Bau entstand erst 1854 unter Prinz Friedrich der Niederlande.

Mausoleum

Auf der oberen Terrassenkante im östlichen Parkteil hatte Pückler in enger Blickverbindung zu seinem Arbeitszimmer im Schloss ein Mausoleum geplant, jedoch nie realisiert. Die Familie von Arnim errichtete 1888 an dieser Stelle eine Gedächtniskapelle mit Friedhof, die 1945 teilweise zerstört und 1972 gesprengt wurde. Den einstigen Standort markiert heute ein schlichtes Granitkreuz.

Das Viadukt am Herrenberg im Herbst.

Viadukt am Herrenberg

Wie die Prinzenbrücke überspannt der beeindruckende Bau eine eiszeitliche Schlucht. Prinz Friedrich der Niederlande ließ das Viadukt aus Ziegeln und Schlackesteinen 1862 erbauen.

Englisches Haus

Auf einer Anhöhe unweit der Englischen Brücke ließ Pückler 1820 eine kleine Schankwirtschaft im englischen Cottagestil erbauen. Nach 1945 wurden die dazugehörigen Bauwerke abgetragen. Auf den früheren Standort des Hauptgebäudes weist heute ein gemauerter Grundriss hin und ein romantischer Aussichtspavillon wurde bereits wieder hergestellt.

Hermannseiche

Pückler gruppierte an dieser Stelle halbkreisförmig neun Steinsitze aus Findlingen um eine uralte Eiche und assoziiert damit eine altgermanische Thingstätte. Der Name des einst riesigen Baumes könnte sich aber auch auf Pückler selbst, seinen geliebten gleichnamigen Großvater oder vielleicht auf den Cheruskerfürsten beziehen. Heute wächst in den Stammresten der abgestorbenen Eiche ein junger Baum heran.

Englische Brücke

Der Weg zum Englischen Haus führte bis zur Sprengung 1945 über dieses Bauwerk. Die Englische Brücke wurde zwischen 2009 und 2011 wieder aufgebaut. Damit schloss sich der grenzüberschreitende Rundweg durch den Park.

Eichsee

Das buchtenreiche Gewässer ist ein künstlicher See, den Pückler im Norden seines Parks als Pendant zum Luciesee aushob. Am Ufer entlang führen schmale Pfade zu romantischen Sitzplätzen und zur Brücke mit Blick auf den Eichseewasserfall.

Gloriette

Die filigrane Eisenkonstruktion mit Ausblick zum Schloss steht am Ende des „Schnuckentals“. Diesen allerersten Parkbereich hatte Pückler ab 1817 als Hochzeitsgeschenk für seine Braut Lucie angelegt. Danach mehrfach verändert, geht die heutige Fassung auf Foto-Vorlagen aus der Arnim-Zeit zurück.

Kuppelpavillon

Der Kuppelpavillon ist Teil des früheren, zuletzt 1913/14 umgebauten Moorbadehauses. Ebenso wie die Villa Bellevue, die Villa Pückler und die Turmvilla gehörte er zum „Hermannsbad“, das Pückler und Lucie 1823 eröffneten. Heute beherbergt er eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Bades.

Villa Pückler

Die in 1824 als Logierhaus errichtete Villa Pückler ist das älteste Gebäude des Hermannsbades. Derzeit wird die Villa Pückler für eine neue Dauerausstellung zu Pücklers Orientreisen saniert.

Anfahrt

Neues Schloss
02953 Bad Muskau
Auto

Anfahrt nach Bad Muskau:

  • aus Richtung Berlin und Cottbus von der A 15 über die B 115

  • aus Richtung Dresden und Bautzen von der A4 über die B 156

  • aus Richtung Görlitz über die B 115

Ein gebührenpflichtiger Besucherparkplatz für PKW und Reisebusse befindet sich am Neißedamm. Dazu folgen Besucher bitte der Ausschilderung zum Muskauer Park (bzw. Fürst-Pückler-Park Bad Muskau).

Fahrrad

Auf dem Fahrrad erreicht man den Muskauer Park über mehrere überregionale Radwege, die an der Neiße durch den Landschaftsgarten führen. Im Schlossvorwerk gibt es einen Fahrradverleih mit Werkstatt.

  • Oder-Neiße-Radweg: 630 km von der Neiße-Quelle zum Stettiner Haff

  • Fürst-Pückler-Weg: 500 km auf den Spuren Pücklers

  • Froschradweg: 260 km durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Weitere Informationen bei der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien GmbH
Kontakt: 03591 48 770 │ www.radwandern-oberlausitz.de

Öffentlicher Nahverkehr

Reisende fahren mit den Zügen der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) zunächst nach Weißwasser. Dort steigen sie in Busse des regionalen Nachverkehrs nach Bad Muskau ein (Buslinie 80). Die Haltestelle „Kirchplatz” im Ort liegt nur wenige Schritte vom Muskauer Park entfernt.

In der Saison von April bis Oktober können Besucher auch die Waldeisenbahn für die Fahrt von Weißwasser nach Bad Muskau nutzen.

Omnisbusverkehr Oberlausitz (moVeas)
Kontakt: 03588 25 91 730 (Auskunft Mo – Fr, 07:00 – 17:00 Uhr) │ www.ov-oberlausitz.de

Gesellschaft zur Betreibung der Waldeisenbahn mbH Weißwasser
Kontakt: 03576 20 74 72 │ www.waldeisenbahn.de

Tourismuszentrum Muskauer Park

Wer Anregungen für seinen Aufenthalt im Welterbe oder für seinen Urlaub in der näheren Umgebung sucht, ist im Tourismuszentrum Muskauer Park an der richtigen Stelle. Im Westflügel des Neuen Schlosses erhalten Besucher sowohl kompetente Auskunft als auch umfangreiches gedrucktes Informationsmaterial. Auch geführte Touren lassen sich direkt im Tourismuszentrum buchen, das zugleich Startpunkt für die Führungen ist. 

Kontakt: 035771 63 - 100 | 035771 63 – 109 | info@muskauer-park.de

geöffnet vom 28.03. bis 31.10.2024, täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Weitere Informationen

Barrierefreiheit

Die Räume für Dauer- und Sonderausstellung im Neuen Schloss sowie die Ananas-Ausstellung sind barrierefrei zugänglich. Die Stufen an der Schlosstreppe lassen sich mit einem Rollstuhlfahrerlift überbrücken. Wer Hilfe benötigt, drückt dazu den Rufknopf. Im Gebäude selbst bringt ein Aufzug die Gäste in die erste und zweite Etage. Im Erdgeschoss gibt es eine Behindertentoilette. Der Aufstieg zum Schlossturm ist nicht barrierefrei.

Auch am Eingang der Schlossgärtnerei befindet sich ein Rufknopf, den Rollstuhlfahrer, Besucher mit Kinderwagen oder Rollatoren drücken sollten, wenn sie die Ananas-Ausstellung und den Küchengarten besichtigen wollen.

Die Wege im zentralen Park sind größtenteils mit Sand befestigt. Den Blauen Garten können Rollstuhlfahrer wegen einiger Stufen auf den Wegen nur eingeschränkt passieren. Vor allem auf der östlichen Seite des Landschaftsgartens ist mit Anstiegen zu rechnen.

Parkordnung (gültig seit 01. April 2020)

Der Muskauer Park ist ein Gartenkunstwerk von universellem Rang und gehört zum UNESCO-Welterbe.

  • Das Betreten des Parkgebietes bei Dunkelheit und Witterungsunbilden, insbesondere bei stürmischem Wind, Sturm oder Orkan (ab Windstärke 8), geschieht auf eigene Gefahr. Es erfolgt nur ein eingeschränkter Winterdienst.

  • Die bestmögliche Verkehrssicherheit kann nur auf den ausgebauten Wegen und Pfaden gewährleistet werden, weshalb ausdrücklich empfohlen wird, ausschließlich diese zu nutzen. Trotzdem kann es in extremen Hitze- und Trockenheitsperioden auch in diesen Abschnitten zu nicht vorhersehbaren, gefährlichen Starkastbrüchen kommen, weshalb in diesen Zeiträumen die Parknutzung stets mit erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht erfolgen muss.

  • Fußgänger genießen im Park absoluten Vorrang.

  • Das Fahrradfahren im Park ist nur bei Benutzung der ausgebauten Wege gestattet, jedoch nicht in den Blumengärten.

  • Die Zufahrt mit motorisierten Fahrzeugen jeglicher Art ist nur mit Sondergenehmigung gestattet, dabei ist Schrittgeschwindigkeit einzuhalten.

  • Hunde sind an der kurzen Leine zu führen.

  • Für die Entsorgung von Abfällen, die beim Besuch des Parks entstehen, sind die Papierkörbe im zentralen Parkbereich zu nutzen. In den Randbereichen des Parks ist Abfall mitzunehmen. Verunreinigungen, das Hinterlassen von Abfällen im Park außerhalb der Papierkörbe und illegales Müllentsorgen sind verboten.

  • Gewerbliche Tätigkeiten jeder Art (z. B. Foto- und Filmaufnahmen für gewerbliche Zwecke) bedürfen der vorherigen Zustimmung. Dies gilt auch für das Anbringen von Plakaten und Schildern sowie sonstige Werbung.

  • Der Betrieb von Flugmodellen und unbemannten Luftfahrtsystemen („Drohnen“) im Park ist untersagt. Ausnahmeerlaubnisse können beantragt werden.

  • Offenes Feuer, Grillen und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern sind ohne Ausnahmegenehmigung strengstens untersagt.

  • Es ist nicht gestattet, Zelte, zeltähnliche Konstruktionen oder andere Behausungen aufzubauen und im Freien zu nächtigen.

  • Zuwiderhandlungen gegen die Parkordnung werden geahndet.

Parkplatzgebühren
  1. Pkw / Krafträder

    1,50 € = Parkdauer bis 1,5 Stunden

    2,50 € = Parkdauer bis 3,0 Stunden

    4,00 € = Parkdauer bis 6,0 Stunden

    5,00 € = Parkdauer bis 12,0 Stunden

    0,50 € = jede weitere Stunde

  2. Busse / Wohnmobile (14 Stellplätze)

    15,00 € = Parkdauer bis 4 Stunden

    18,00 € = Parkdauer bis 12 Stunden

    3,00 € = jede weitere Stunde

Der Blick auf das Alte Schloss, dass sich im Schlossteich widerspiegelt.

Übernachten im Muskauer Park

Übernachten im Welterbe hat einen ganz besonderen Reiz. Wenn abends die letzten Sonnenstrahlen durch die Baumkronen scheinen oder frühmorgens der Dunst aus den Wiesen aufsteigt, entfaltet der Park einen besonderen Zauber. Für Besucher, die den Landschaftsgarten nicht nur für einen Tag und ganz in Ruhe erleben wollen, stehen im Schlossvorwerk vier Ferienwohnungen zur Verfügung.

Zur Buchung
Blühende Lupinen in verschiedenen Farben.
Das UNESCO-Logo.